Update zum Vortrag von Dr. Shir Hever am 04.02.2019 in Bonn

Der Vortrag ,,Israels rechte Freunde in Europa und den USA“ findet am 04.02.2019 um 19 Uhr statt:
Veranstaltungsort: Zentrifuge Bonn, Godesberger Allee 70, 53175 Bonn
U-Bahnhaltestelle Hochkreuz/Deutsches Museum (Linien 16, 63 und 67), Bushaltestelle Hochkreuz (Linien 631, 637 und 638).
Vor dem Haus gibt es während der Veranstaltungen keine Parkmöglichkeiten für KFZ, außer für Gehbehinderte. Parkmöglichkeiten finden sich meistens in den Seitenstraßen der Kennedyallee und der Gotenstraße.
Fahrräder können links neben dem Haus, aber nicht auf dem Abgang zur  ZENTRIFUGE geparkt werden.

Viele extrem rechte Kräfte pflegen eine enge Freundschaft zur israelischen Regierung. Wie diese Freundschaft aussieht und warum sie besteht, werdet ihr beim Vortrag erfahren, also kommt vorbei.

Der Vortrag findet statt am 04.02.2019 in Bonn.
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Dr. Shir Hever ist politischer Aktivist. Seit 2005 hielt er hunderte Vorträge, unter Anderem in Belgien, Kanada, Finnland, Frankreich, Deutschland, Griechenland, Israel, Italien, Japan, Jordanien, Niederlande, Norwegen, Palästina, Katar, Spanien, Schweden, Venezuela, Großbritannien und den USA. Die große Mehrheit der Vorträge lief ohne Probleme ab. Aber er als Jude bekommt genau dann Schwierigkeiten, wenn er einen Vortrag in Deutschland halten will. Und die Leute, die sich gegen seinen Vortrag stellen behaupten, ihre Motivation dabei, ist es gegen Antisemitismus zu sein…

Verschiedene rechte Kräfte (Antideutsche, andere zionistische und pro-israelische Gruppen sowie die AfD) verbreiten eine Stimmung gegen den Vortrag. Eine Zionistin von der FDP meldete sogar eine Demo gegen den Vortrag an. Diese Leute, die sich gegen den Vortrag richten, kritisieren dabei aber weder den Referenten noch seine Inhalte. Es geht ihnen einzig und allein um eine der Unterstützergruppen: die BDS Gruppe. Diese BDS-Gegner setzen den israelkritischen Boykott der BDS Bewegung mit dem ,,Boykott“ im Dritten Reich gleich und versuchen so jede Kritik an Israel, in diesem Falle an der Außenpolitik, mundtot zu machen.

Wir finden jede politische Gruppe und Bewegung muss man kritisch hinterfragen, auch BDS. Es gibt aber einen Unterschied zwischen kritischem Hinterfragen und dem Gleichsetzen mit dem ,,Boykott“ im Nationalsozialismus. BDS wurde von über 170 palästinensischen zivilgesellschaftlichen Organisationen geggründet und richtet sich gegen Israels Besatzungs- und Unterdrückungspolitik. Im Nationalsozialismus übte die NSDAP organisierten Terror gegen die jüdische Bevölkerung aus, Juden wurden unterdrückt, verfolgt, deportiert und ermordet. Die NSDAP ordnete an, dass man Juden boykottieren solle. Da ein Boykott definitionsgemäß aus der Überzeugung der Menschen heraus kommt und er im NS aufgezwungen war, war es im NS kein Boykott. Es ist wichtig Nazibegriffe nicht unkritisch zu verwenden und die Rolle der deutschen Gesellschaft einerseits sowie der NSDAP-Führung andererseits nicht zu verwischen, daher nutzen wir die Anführungszeichen. Der grundlegenste Unterschied zwischen dem Israelboykott von BDS und der “Kauft nicht bei Juden“ Masche der Faschisten aber ist, dass sich Ersteres ausgehend von der Bevölkerung gegen einen kapitalistischen Nationalstaat richtet und Zweiteres ausgehend von einem kapitalistischen Nationalstaat gegen die Bevölkerung bzw. eine unterdrückte Minderheit der Bevölkerung richtet.

Am 19.10.2018 referierte Moshe Zuckermann in Bonn. Er stellte sein Buch ,,Der allgegenwärtige Antisemit oder Die Angst der Deutschen vor der Vergangenheit“ vor. Dabei erklärte er ganz deutlich, dass Israel, Judentum und Zionismus bzw. Israelkritik, Antisemitismus und Antizionismus drei verschiedene Dinge sind. Diese Differenzierung ist das wichtigste für eine Auseinandersetzung mit dem Thema Israel. Diese Differenzierung wird jedoch von den genannten BDS-Gegnern nicht gemacht, das ist ihr Fehler. Aus ihrer Gleichsetzung von Judentum, Israel und Zionismus folgt nämlich die Gleichsetzung von BDS und dem ,,Boykott“ im NS.

Und weil die BDS-Gegner Israel mit dem Judentum gleichsetzen, wollen sie jede Kritik an Israel mundtot machen. Da ist auch eine landesweite Arbeitsgruppe der Linksjugend Solid bereit mit FDPlern gemeinsam auf die Straße zu gehen. Da freuen sich dann auch Antideutsche darüber, dass mehrere AfD-Seiten ihre Berichte teilen und so die Reichweite erhöhen. Hauptsache man stellt sich gegen Kritik an Israel, da hat man dann kein Problem, wenn sich sogar die AfD solidarisiert.

Kritik an Israel auf eine Stufe mit dem NS zu stellen beinhaltet zwei Probleme:
1. Die genannten BDS-Gegner relativieren den NS.
2. Die genannten BDS-Gegner stehen ideologisch hinter der rassistischen Besatzungs- und Unterdrückungspolitik Israels.

Dementsprechend sind die genannten BDS-Gegner rechts. Zur weiteren Auseinandersetzung mit dem Thema empfehlen wir das genannte Buch von M.Zuckermann sowie unsere Broschüren ,,Gegen Krieg, Vertreibung und Besatzung in Palästina“ und  ,,Was sind Antideutsche?“.

Wir rufen alle fortschrittlichen und demokratischen Kräfte dazu auf, Solidarität mit Palästina zu zeigen sowie Kritik an Besatzung und Unterdrückung auszuüben. Antideutsche, FDP und AfD sind rechte Freunde Israels und auch beim Vortrag von Dr. Shir Hever geht es um rechte Freunde Israels, wobei er eher Trump, Orban und die FPÖ thematisieren wird. Kommt vorbei, es wird spannend.

 

Palästina Broschüre:
Antideutsche Broschüre:
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PS: Am Dienstag, den 22.01.2019 findet unser Solikonzert für die Rote Hilfe statt: Um 19 Uhr gehts im kurdischen Verein (Bornheimer Str. 88) in der Bonner Altstadt los, kommt vorbei!
Mehr Infos dazu auf Facebook und unserer Website.

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