Pressemitteilung der Palästinensischen Gemeinde Deutschland – Bonn zum Vortrag am 4. Februar

Der Vortrag ,,Israels rechte Freunde in Europa und den USA“ findet am 04.02.2019 um 19 Uhr statt:
Veranstaltungsort: Zentrifuge Bonn, Godesberger Allee 70, 53175 Bonn
U-Bahnhaltestelle Hochkreuz/Deutsches Museum (Linien 16, 63 und 67), Bushaltestelle Hochkreuz (Linien 631, 637 und 638).
Vor dem Haus gibt es während der Veranstaltungen keine Parkmöglichkeiten für KFZ, außer für Gehbehinderte. Parkmöglichkeiten finden sich meistens in den Seitenstraßen der Kennedyallee und der Gotenstraße.
Fahrräder können links neben dem Haus, aber nicht auf dem Abgang zur  ZENTRIFUGE geparkt werden.

 

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Mittlerweile gab es bereits auf vier Sprachen Zeitungsartikel, die sich gegen den Vortrag des israelkritischen Juden Dr. Shir Hever richten. Aber das Erlangen einer großen Aufmerksamkeit bedeutet nicht, dass man die ,,richtigen“ Inhalte vertritt. Nun melden sich unsere Freunde und Genossen von der Palästinensischen Gemeinde Deutschland – Bonn mit einer Pressemitteilung zu Wort:

,,Der Vortrag von Dr. Shir Hever wird auf den 4. Februar verschoben!
„Israels rechte Freunde in Europa und den USA“, unter diesem Titel sollte heute ein Vortrag von Shir Hever
zum wachsenden Einfluss rechter evangelikaler Christen auf die amerikanische Nahost-Politik und der
zunehmenden Unterstützung der israelischen Politik durch die extreme Rechte in Europa stattfinden.
Dr. Shir Hever ist politischer Ökonom. Er arbeitet als Forscher und Journalist und hat zwei Bücher über die
israelische Besatzung in Palästina geschrieben.
Eingeladen wurde Dr. Shir Hever von der Palästinensischen Gemeinde Deutschland – Bonn. Sie wird
unterstützt von der Jüdischen Stimme für gerechten Frieden in Nahost e.V., der Bonner Jugendbewegung,
der Deutsch-Palästinensischen Gesellschaft NRW-Süd und der BDS-Gruppe Bonn.
Das Internetportal „Ruhrbarone“ initiierte durch die Diffamierung von Veranstalter und Referenten als
antisemitisch eine Kampagne gegen die Stadt Bonn, die einen Hinweis auf den Vortrag in ihrem
Veranstaltungskalender veröffentlicht hatte und diesen daraufhin löschte. Ebenso wurden die Vermieter
der beiden geplanten Veranstaltungsorte massiv unter Druck gesetzt, was jeweils zu Raum-Kündigungen
führte.
„Die palästinensische Gemeinde fordert die Stadt Bonn dazu auf, ihr Vorgehen öffentlich zu begründen und
auch zur Unterdrückung der Palästinenser Stellung zu beziehen. Aus unserer politischen Erfahrung wissen
wir bereits, dass man bei Kritik an der israelischen Besatzung schnell als Antisemit betitelt wird.“ so der
Vorsitzende der Palästinensischen Gemeinde, George Rashmawi.
Im Zuge dieser Verleumdung wurde die israelkritische Boykottkampagne BDS mit Neonazis verglichen: Der
Boykott gegen Israel sei angeblich gleichzusetzen mit dem ,,Kauf nicht bei Juden“ der Nazis. Tatsächlich
wurde die BDS Kampagne von über 170 palästinensischen zivilgesellschaftlichen Organisationen gegründet
und wird von dutzenden jüdischen Organisationen unterstützt. Die Kampagne richtet sich gegen die
israelische Besatzungspolitik und Ungleichbehandlung der arabischen Israelis, nicht gegen Juden.
„Die Vortragsgegner gehen nicht auf Argumente, wie denen aus der Stellungnahme der Bonner
Jugendbewegung ein. Es handelt sich um Verleumdung und Hetze mit dem einzigen Ziel, die die
Veranstaltung zu verhindern“, meint Rashmawi.
Die palästinensische Gemeinde, Dr. Shir Hever und ihre Unterstützer lassen sich davon nicht einschüchtern.
Für sie steht fest, dass der Vortrag stattfinden wird. „Es geht hier nicht nur um die Auseinandersetzung mit
der israelischen Politik, mittlerweile geht es grundsätzlich um die Meinungsfreiheit. Mit der Veranstaltung
wollen wir zeigen, dass auch kritische Stimmen nicht verboten werden können. Wir werden den Vortrag am
Montag, dem 04.02.2019 durchführen, der Ort wird später veröffentlicht.“ so Rashmawi. „

Abschließend möchten wir noch anmerken, dass die rechte und undifferenzierte Gesinnung (siehe unser vorheriges Statement) der Anmelderin der Gegendemo, Malca Goldstein-Wolf, keine Überraschung ist. Denn bereits 2016 pauschalisierte und diffamierte sie alle Muslime: Sie schrieb Israel sei ,,umgeben von kriegswütigen, judenhassenden Barbaren“. Dass der anstehende palästinasolidarische Vortrag in Bonn von einem Juden gehalten wird, interessiert sie nicht, sie verleumdet ihn als Antisemiten. An ihrem Ziel den Vortrag zu verhindern ist sie gescheitert.

 

Quellen:

Ruhrbarone Artikel gegen den Vortrag und über die Löschung aus dem Veranstaltungskalender
Unterstützung dutzender jüdischer Organisationen für BDS
Stellungnahme der Bonner Jugendbewegung
Artikel von Malca Goldstein-Wolf mit antimuslimischem Rassismus
Bericht auf israelnoticias
Bericht auf infos-israel
Bericht bei der Jerusalem Post
Informationen über den Referenten

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